Impfungen fürs Kleinkind

Oft kursieren Gerüchte, das Impfen von Kleinkindern sei unnütz, teilweise gefährlich. Unstrittig ist, dass die größten Erfolge nicht in der Bekämpfung von einer Krankheit, sondern in der präventiven Verhinderung der Verbreitung liegen. Viele junge Eltern sind dadurch verunsichert, sind nicht ausreichend informiert. Auf Grund mangelnder Kenntnis geht die Beendigung der Grundimmunisierung vergessen, oder Auffrisch-Impfungen werden nicht durchgeführt. Da das Immunsystem von Neugeborenen oder Kleinkindern nicht so ausgeprägt ist, wie bei Erwachsenen, ist gerade bei Kleinkindern eine Impfung notwendig. Infektionskrankheiten können beim Kleinkind sehr viel schwerwiegender verlaufen, als bei älteren. Der Impfschutz sollte also spätestens zum Einschulungstermin komplettiert sein. Welche Impfungen sinnvoll sind, welche Krankheiten durch eine Impfung verhindert werden können, ist bekannt.
Zur Verhinderung der Diphtherie werden ab dem dritten Lebensmonat drei Dosen im Abstand von wenigstens vier Wochen verabreicht, eine vierte Impfung nach sechs Monaten.

Der einzig wirksame Schutz gegen Keuchhusten ist eine Impfung. Säuglinge verfügen über keine Antikörper. Auch beim Stillen werden diese nicht von der Mutter weitergegeben. Da der klinische Verlauf sehr schwer sein kann, sollte die Impfung so früh wie möglich, das heißt, nach dem zweiten Monat, erfolgen und fortgeführt werden. Im Abstand von vier Wochen werden drei weitere Impfungen durchgeführt. Die vierte Impfung findet sechs Monate nach der dritten Impfung statt.

„Schluckimpfung ist süß – Kinderlähmung ist grausam“ – mit dieser Kampagne wurden bereits in den 60er Jahren Eltern aufgefordert, ihre Kinder impfen zu lassen. Die ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt allen Eltern, ihre Säuglinge ab dem dritten Monat gegen Kinderlähmung impfen zu lassen.

Die Impfung gegen Tetanus, Wundstarrkrampf, ist ein absolutes Muss. Der Erreger wird nicht direkt übertragen, sondern kann überall aufgenommen werden. Auch hier wird ab dem zweiten Lebensmonat mit der Immunisierung begonnen. Jeweils alle vier Wochen wird eine Impfung verabreicht, zwischen der dritten und vierten Impfung sollten allerdings sechs Wochen liegen.

Eine Kombinationsimpfung ist die MMR-Impfung. Die Masern-, Mumps-, Rötelnimpfung ist ebenfalls eine in Deutschland offiziell empfohlene Impfung. Sie sollte erstmalig zwischen dem 11. und 14. Monat durchgeführt werden. Eine Wiederholung ist bereits nach vier Wochen möglich. Weniger bekannt als die MMR-Impfung, auf Grund der Verhinderung einer schwerwiegenderen Erkrankung viel wichtiger, ist die Impfung gegen Meningokokken C. Diese Erreger rufen Hirnhautentzündung und Blutvergiftung hervor. Da das frühkindliche Immunsystem noch nicht genügend ausgereift ist, um Abwehrmechanismen zu bilden, rät die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut zu der Impfung mit Beginn des zweiten Lebensjahres.
Impfungen schaden nicht, sie helfen, Erkrankungen zu verhindern, und verhindern die Ausbreitung.