Röteln

Röteln werden, genau wie Masern, Mumps oder auch Windpocken, von speziellen Viren verursacht. Die Krankheit verursacht einen Ausschlag überall am Körper mit rötlichen Flecken, was leicht mit Scharlach oder Masern zu verwechseln ist. Röteln sind nicht so ansteckend wie z. B. Masern oder Windpocken. Sie befallen bevorzugt Kinder aller Altersgruppen, aber auch Jugendliche. Bis 25 hat etwa ein Viertel der Erwachsenen noch keine Röteln-Antikörper entwickelt, also auch keine Erkrankung durchgemacht. Manchmal ist die Erkrankung im Verlauf so leicht, dass sie gar nicht diagnostiziert wird. Durch die Schutzimpfung haben die Erkrankungen an Röteln stark nachgelassen. Unbedingt sollten Mädchen geimpft werden, denn:

Gefährlich werden Röteln, latein. Rubeolen, in der Schwangerschaft. Während als Kinderkrankheit nur kleinfleckiger Ausschlag, nicht so hohes Fieber und eine Schwellung von Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich auftreten, stellen sie in der Schwangerschaft ein großes Risiko für das Ungeborene dar. Deshalb werden bei Frauen im Alter zwischen ca. 18 und 35 die Antikörper in einer Blutuntersuchung bestimmt, um dem Risiko bei einer Schwangerschaft durch eine Impfung bei nicht vorhandenen Antikörpern vorzubeugen. Ansonsten kann es zu einer Frühgeburt kommen.

Während der ersten 2 bis 3 Monate ist das Risiko für das Kind besonders hoch, an Herzfehlern, Hirnmissbildungen, schweren Augenfehlern oder Taubheit zu erkranken. Eine Unterentwicklung der Kopfgröße sowie als Spätfolge ein Diabetes mellitus oder eine spätere Schilddrüsenunterfunktion können ebenfalls auftreten. Auch eine Fehl- oder Totgeburt sind mögliche Folgen einer Rötelninfektion während der Schwangerschaft. Deshalb sollte im Rahmen der Blutuntersuchung der Röteln-Titer bestimmt werden, der günstigerweise bei 1:8 und oberhalb liegen sollte.

Wenn eine Schwangere Röteln bekommt, gibt es zwar teure und unangenehme Antikörperpräparate, durch deren schnelle Einnahme das Schlimmste vielleicht verhindert werden kann. Wenn aber der Hautausschlag einmal da ist, gibt es keine Möglichkeit mehr, die Krankheit und damit das Risiko für das Kind aufzuhalten.

Übertragungswege

Röteln werden durch Rubella-Viren (Gruppe der Togaviren) übertragen, und zwar durch die so genannte Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen. Die Krankheit kommt überall auf der Welt vor.

Symptome

Zu Beginn erscheinen Röteln wie eine Grippe, manchmal fehlt dieses Vorstadium aber auch, vor allem bei Kindern. Die grippeähnlichen Beschwerden dauern 2 bis 3 Wochen nach Ansteckung mit dem Virus an. Dann erscheinen die typischen kleinen rötlichen Flecken auf der Haut. Sie beginnen im Gesicht und breiten sich dann über die Gliedmaßen und den gesamten Körper aus. Die Lymphknoten hinter den Ohren und im Nackenbereich schwellen an. Bei einem Drittel der an Röteln erkrankten Patientinnen treten Beschwerden in den Gelenken auf. Bei Kindern kann es selten zu Störungen der Blutgerinnung oder zu einer Entzündung der Hirnhäute kommen. Am gefährlichsten sind jedoch die Röteln in der Schwangerschaft wegen der Missbildungsgefahr für das Ungeborene.

Festgestellt werden Röteln durch eine Blutuntersuchung. Der Nachweis erfolgt über spezielle Kulturen oder gentechnische Verfahren oder aber durch das Auftreten von Antikörpern. Während einer Schwangerschaft sind die Rubella-Viren auch im Fruchtwasser nachweisbar.

Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugung

Es gibt wie bei allen viralen Infektionen kein wirksames Medikament. Zur Vorbeugung können Personen, die noch nicht an Röteln erkrankt waren, geimpft werden. Besonders wichtig ist das für junge Mädchen vor der ersten Schwangerschaft. Am besten impft man die Kinder bis zum 2. Lebensjahr.