Kindliches schielen behandeln

Auch wenn Schielen bei Babys und Kleinkindern häufig als niedlich angesehen und lange nicht behandelt wird, sollte diese Problematik keinesfalls unterschätzt werden. Nicht behandeltes Schielen im Kindesalter kann zu einer lebenslangen Beeinträchtigung führen und eine dauerhafte Schielstellung der Augen nach sich ziehen. Die Ursachen liegen nicht wie in längst überholten Metaphern erzählt, im Fernsehen oder begünstigt durch Spiele mit einer Piraten Augenklappe, sondern haben weit reichende Auslöser. Kinder die schielen, neigen häufig auch zu einer Sehschwäche die sie ein Leben lang begleitet und ohne eine rechtzeitige Behandlung nicht verschwindet. Die Augenstellung beim Schielen tritt in unterschiedlichen Positionen, abgewandelt von dem normalen Augenausdruck auf. Die Ursachen sind nicht gänzlich geklärt, aber häufig ist auch ein genetischer Defekt nicht auszuschließen. So ist beispielsweise nachgewiesen, das Kinder von Eltern mit der gleichen Augenkrankheit häufiger zum Schielen neigen als Kinder, deren Eltern fehlerfreie Augen haben.

Aber auch Komplikationen in der Schwangerschaft oder während der Geburt kommen als Ursache in Frage. Ebenfalls sind schwere Kinderkrankheiten oder Entwicklungsstörungen, aber auch typische Augenkrankheiten eine Ursache für Schielen. Egal woher die Erkrankung kommt und ob es sich um Begleitschielen oder eine andere Form der Augenfehlstellung handelt, eine Behandlung ist bereits im Kindesalter notwendig und sollte nicht auf die lange Bahn geschobene werden. Schielen geht nicht von selber weg und verwächst sich auch nicht. Das Gegenteil ist hier der Fall und das Schielen wird mit zunehmendem Alter sogar schlimmer, zieht Folgekrankheiten nach sich und sorgt für eine lebenslange Sehschwäche. Vor eine Behandlung führt der Augenarzt zahlreiche Sehtests durch und prüft auch die Ursachen in der Familie, ob beispielsweise Komplikationen bestanden, ob eine Sehschwäche oder Schielen bei den Eltern auftritt und versucht auf diesem Weg, die Ursache zu finden und abzuklären.

Drei verschiedene Therapie Methoden stehen zur Verfügung, die sich an der Ursache und Form des Schielens orientieren. Tritt Schielen beispielsweise ohne eine Sehschwäche bei Kindern auf, kann mit dem einfachen Abkleben für einige Stunden am Tag das schielende Auge trainiert werden. Hierzu wird das gesunde oder nicht so stark betroffene Auge mit einem Augenpflaster für Kinder verklebt, so dass das Kind durch das schielende Auge sehen muss. Sind beide Augen betroffen, wird das Pflaster abwechselnd mal auf dem einen, mal auf dem anderen Auge aufgebracht. Die Therapie kann sich je nach Stärke des Schielens durchaus bis in die Pupertät ziehen und erfordert viel Geduld bei Kindern und Eltern. 

Hat sich bereits eine Sehschwäche eingestellt und eine Brille wird benötigt, ist eine Augenoperation angeraten. Diese korregiert die Sehschwäche, sowie die Fehlstellung des Auges und es kann durch die Operation vermieden werden, dass Kleinkinder bereits eine sehr starke Brille tragen müssen. Die sogenannte Schieloperation macht eine Brille aber nicht überflüssig, sondern sorgt nur für eine geringere Dioptrin Zahl als vor der Operation notwendig.