Kinderkrankheiten (Pädiatrie) - Allgemeine Informationen
Kinderkrankheiten tragen ihren Namen aus der Annahme heraus, dass nur Kinder sie bekommen könnten. Noch vor wenigen Jahrzehnten machten alle Kinder die klassischen Kinderkrankheiten durch. Diese sind meist durch Virusinfektionen verursacht und es bildet sich eine lebenslange Immunität, wenn die Krankheit überstanden wird. Auch Erwachsene können noch an Kinderkrankheiten erkranken. Hier ist der Krankheitsverlauf meist deutlich schlimmer als im Kindesalter.
Masern beginnen meist mit Schnupfen, Husten, Bindehautentzündung und hohem Fieber. Drei bis vier Tage später zeigt sich dann der Masernausschlag. Dieser beginnt mit hellroten Flecken hinter den Ohren und breitet sich über den Kopf und den Oberkörper zu den Beinen hin aus. Er juckt meist nicht. Nach drei Tagen bildet sich der Ausschlag zurück und wird dunkler. Vor allem die lichtempfindlichen Augen sowie der trockene Husten und Halsschmerzen machen vor allem bei einer Masernerkrankung zu schaffen. Masern werden durch ein Virus verursacht, nur die Symptome können gelindert werden. Bettruhe ist unbedingt erforderlich.
Röteln zeigen sich in linsengroßen, hellroten Flecken, die sich zuerst im Gesicht bilden und dann über den ganzen Körper ausbreiten. Lymphknotenschwellungen an Hals und am Nacken sind typische Erscheinungsmerkmale. Die Krankheit tritt häufig ohne Fieber auf und wird in vielen Fällen nicht einmal bemerkt. An Röteln erkrankte Kinder müssen unbedingt von schwangeren Frauen fern gehalten werden, da eine Infektion schwere Schäden für das ungeborene Kind bedeuten kann.
Scharlach äußert sich durch hohes Fieber und starke Hals- und Kopfschmerzen. Auch Schluckbeschwerden kommen hinzu. Zwei bis drei Tage später wird der für Scharlach typische Ausschlag sichtbar: zahlreiche dicht nebeneinander liegende, rote, raue Flecken. Nach ein bis zwei Wochen schuppt sich die Haut. An den Händen und Füßen kann sich die oberste Hautschicht sogar in Fetzen lösen. Seit die Scharlacherkrankung mit Antibiotika behandelt werden kann hat sie ihren Schrecken verloren. Bei Verdacht auf Scharlach sollte man immer einen Arzt aufsuchen.
Keuchhusten ist eine sehr ansteckende und langwierige Krankheit. Da der Keuchhusten im Anfangsstadium sehr einer Erkältung ähnelt wird er oft nicht erkannt. Erst im Verlauf der folgenden drei bis sechs Wochen kommt es zu typischen Hustenanfällen. Kurze, harte Hustenstöße mit einem abschließenden "Juchzen" geben der Erkrankung ihren Namen. Für Säuglinge kann der Keuchhusten sehr gefährlich werden. Meist verläuft die Krankheit ohne Folgeerscheinungen. Die Betroffenen leiden jedoch stark unter der Dauer der Erkrankung und den quälenden Hustenanfällen.
Mumps zeigt sich durch eine Schwellung hinter den Ohren. Diese fühlt sich teigig-weich an und schmerzt stark. Die Patienten bekommen eine "dicke Backe" und klagen über leichte Ohrenschmerzen. Leichtes bis hohes Fieber kann ebenso auftreten. Nach etwa einer Woche heilt die Krankheit meist wieder ab. Nur selten kommt es durch das Mumpsvirus zu Folgeerkrankungen, wie etwa einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder der Gehirnhaut. Die Hodenentzündung ist bei Jungen eine gefürchtete Folgeerkrankung, weil sie zu Sterilität führen kann.
Windpocken beginnen mit Kopfschmerzen und Fieber. Am Rumpf tritt ein Ausschlag auf, der sich rasch ausbreitet. Die zunächst hellroten Knötchen werden innerhalb von wenigen Stunden zu kleinen, leicht platzenden Blasen. Aus ihnen kann klare Flüssigkeit austreten. Der Ausschlag juckt stark, verkrustet später und trocknet dann vollständig aus. Die Krankheit verläuft meist ohne Spätfolgen. Schüttellotionen helfen den Juckreiz zu mildern.